Die Freistatt-Säulen am Burgeingang

Der „gefreyte Bezirk“ der „kaiserlichen Freistatt“ war bis 1799 durch Freiungs- oder Geleitssäulen abgegrenzt. Diese Granit-Obelisken markierten die Grenze der kaiserlichen Freiung. Seit 2004 stehen die barock anmutenden Säulen auf reich verzierten Konsolen am Burgeingang.
Die ursprünglichen Säulen waren aus Holz. 1750 ersetzte man sie durch steinerne Säulen, da die hölzernen verfault waren. Der Steinmetz Thoma aus Selb erhielt 1752 den Auftrag, vier neue Säulen aufzustellen.
An den Basen der Säulen befanden sich ursprünglich Blechtafeln mit der Aufschrift: „Römisch-Kayserliche Geleits-Befreyung“ und darunter der schwarze Doppeladler.
Über das Alter der „kaiserlichen Freiung“ gibt es keine genauen Informationen. Vermutlich wurde sie 1386 beim Egerer Landfrieden eingerichtet. Das Landbuch von 1499 erwähnt, dass die Freiung „seit Menschengedenken“ genutzt wurde.
Der „Kayserlich befreyte Berg“ Hohenberg war ein Zufluchtsort für Personen, die wegen eines Verbrechens oder großer Schulden Schutz vor ihren Verfolgern suchten, bis ein ordentliches Gerichtsverfahren begann. Der Schutz galt sogar, wenn Verfolgte einen Hut über die Säulen werfen konnten. 1799 hob Preußen das „kayserlich Freye Gelait“ auf. Diese „Freistatt“ besaß ein Immunitätsprivileg, welches der Kaiser hier in Hohenberg einrichtete.Bis 2004 standen die Säulen im Innenhof der Burg Hohenberg und wurden dann vor das Burgtor versetzt. Der Künstler Armin König fertigte 2005 die heutigen Bronzeplatten an
