Hutschenreuther-Denkmal

Der Gedenkstein von Carl Magnus Hutschenreuther

Foto. S. Röder

Wo alles begann

Einführung:
1958 errichtete die Stadt Arzberg einen Gedenkstein zu Ehren von Carl Magnus Hutschenreuther, dem Pionier der Porzellanindustrie in Oberfranken. Dieser steht genau an der Stelle, an der Hutschenreuther 1814 den weißen Ton entdeckte, der zur Grundlage für seine ersten Porzellanversuche wurde.

Inschrift des Gedenksteins:
C.M. Hutschenreuther fand hier die Erde für unser Porzellan
Hohenberg, Arzberg, Selb und Schirnding 1814 — 1958

Hintergrundgeschichte:
Carl Magnus Hutschenreuther, Sohn eines Porzellanmalers aus Wallendorf in Thüringen, besuchte oft die Familie des Oberförsters Reuß auf Burg Hohenberg. 1816 heiratete er Johanna, die älteste Tochter des Oberförsters. Dieser erzählte ihm vom weißen „Pfeifenton“ am nahen Steinberg, der sich zur Porzellanherstellung eignen könnte.

Gründung der Porzellanfabrik:
Hutschenreuther untersuchte den Ton und stellte fest, dass es sich um Kaolin handelte, ein wichtiger Rohstoff für Porzellan. 1814 begann Hutschenreuther auf der Burg Hohenberg mit den ersten Produktionsversuchen. Gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Christian Paul Aecker aus Seußen beantragte er 1816 eine Konzession zur Gründung einer „Porcellain-Fabrique“. Obwohl der erste Antrag abgelehnt wurde, erhielten sie 1822 die Erlaubnis zur Errichtung der Fabrik auf dem Gelände der ehemaligen Alaunhütte „Freundschaft“.

Erweiterung der Porzellanindustrie:
Sein Sohn Lorenz Hutschenreuther brachte 1857 die Porzellanindustrie nach Selb. Johanna Hutschenreuther, die Frau von Carl Magnus, übernahm nach dessen Tod 1845 die Firma. Trotz vieler Herausforderungen führte sie das Unternehmen erfolgreich weiter. Der zweite Sohn, Christian, übernahm 1860 das Hohenberger Werk von seiner Mutter Johanna und führte es mit seinen Schwiegersöhnen Philipp Auvera und Heinrich Wolf weiter.

1839 gründete der Hohenberger Kaufmann Johann Christoph Lorenz Aecker das Arzberger Porzellanwerk. 1901 begann Lorenz Reichel den Bau einer Porzellanmanufaktur in Schirnding.

Aktueller Bezug:
Seit 2007 führt der Fränkische Gebirgsweg an diesem historischen Ort vorbei. Eine Infotafel gegenüber dem Gedenkstein erläutert die geologische und historische Bedeutung des Steinbergs, der für den regionalen Bergbau und die Porzellanindustrie von zentraler Bedeutung war.

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