Massemühle

Die Massemühle – eine ehemalige Mineralmühle

Die Massemühle im Ortsteil Sommerhau, erbaut 1841 von C.M. Hutschenreuther, bereitete Rohstoffe für die Porzellanherstellung auf.

Eine Historische Entdeckung
1995 fanden Arbeiter bei Renovierungen einen Türsturz mit der Jahreszahl „1841“ und bauten ihn wieder ins Gebäude ein.

Ein Konflikt um Wassernutzungsrechte
Noch 1841 stritt Hutschenreuther mit Moritz Hartung, dem Besitzer der Königsmühle, um die Nutzungsrechte an der Eger. Schließlich erhielt er die Genehmigung, die Massemühle zu errichten.

Rohstoffaufbereitung und Transport
Vor dem Bau der Massemühle bereiteten die Pfeiffermühle und die Hammermühle die Rohstoffe auf. Nicol Zeidler und Andreas Röder, die Besitzer dieser Mühlen, verpachteten Hutschenreuther ihre überschüssige Wasserkraft für ein jährliches Pachtgeld von 25 Gulden.

Bis 1910 stampfte, kollerte und presste die Massemühle die Porzellanmasse. Acht Pferdegespanne transportierten die fertige Masse zur etwa 2 km entfernten Porzellanfabrik in Hohenberg.

Veränderungen und neue Nutzung
Ab 1873 verarbeitete die neu errichtete Schlämmanlage auf dem Gelände der Porzellanfabrik C.M. Hutschenreuther den Porzellanschlamm. 1911 kaufte Wilhelm Künzel die Massemühle und baute sie zu einer Holzwollefabrik um.

Technische Modernisierungen
Damals nutzte die Mühle zwei unterschlächtige Wasserräder, von denen eines 1912 das letzte Mal erneuert wurde. 1920 installierte man eine Dampfmaschine. Ab 1935 nutzte die Mühle die Wasserkraft der Eger mit einer Francisturbine. 1960 baute der Eigentümer ein weiteres Francislaufrad ein, diesmal aber nicht in den Mühlgraben, sondern direkt in den Flusslauf am Stauwehr. 1996 dann versetzte er die Francisturbine aus dem Jahr 1935 neben das bestehende Laufrad vom Mühlgraben in den Fluss. Mittlerweile sorgt eine moderne SPS-Steuerung für einen vollautomatischen Betrieb.

Die Holzwollefabrikation
1926 firmierte die Holzwollefabrikation unter der Firma Thüring und Götz oHG. 1989 stellte die Fabrik die Holzwolleerzeugung wegen des rapiden Nachfragerückgangs ein.

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