Sechsämterbrunnen

Der Sechsämterlandbrunnen

Der Sechsämterlandbrunnen in Hohenberg an der Eger, auch „Kugelwerk“ genannt, ist ein Denkmal für das Sechsämterland. Die Brunnenskulptur vor der Burg Hohenberg wurde 1986 von der Sparkasse Selb gestiftet und von Christian Götze entworfen. Der Brunnen greift das Motiv der sechs Ämter in Form von sechs behauenen Granitkugeln auf, die die historischen Verwaltungsgebiete symbolisieren. Die Ausführung des Brunnens übernahm der Natursteinbetrieb Lucka aus Selb.

In Thierstein gibt es einen weiteren Brunnen, der dem Sechsämterland gewidmet ist. Hier sind an den Außenseiten des Brunnenbeckens die Wappen der sechs Städte des Sechsämterlandes eingearbeitet, was die historische Bedeutung dieser Gebietseinteilung zusätzlich unterstreicht.

Sechsämterland und seine Geschichte

Das Sechsämterland ist ein historischer Begriff, der auf die politische Gliederung des Markgraftums Brandenburg-Bayreuth zurückgeht. Es umfasst sechs Ämter: Hohenberg, Kirchenlamitz, Selb, Thierstein, Weißenstadt und Wunsiedel. Dieses Gebiet liegt im heutigen Norden Bayerns, im Regierungsbezirk Oberfranken, und entspricht weitgehend dem Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge.

Die Bezeichnung Sechsämterland lebt auch heute noch in der Region weiter und wird beispielsweise für lokale Produkte verwendet. Der Ursprung dieser Bezeichnung liegt im Mittelalter, als die Hohenzollern durch geschickte Erwerbspolitik das Gebiet formten. Das Gebiet war ursprünglich Teil der „regio Egere“ und gehörte zum Einflussbereich der Markgrafen von Vohburg. Nach dem Aussterben der Vohburger übernahmen die Nürnberger Burggrafen die Herrschaft und integrierten das Gebiet in ihr „Burggrafentum ob dem Gebirg“.

Die Entstehung des Sechsämterlandes

Im Jahr 1437 führte Markgraf Friedrich I. von Brandenburg eine Verwaltungsreform durch und schuf die „Hauptmannschaft vor dem Wald“, die in fünf Ämter unterteilt wurde. Diese Ämter umfassten Wunsiedel-Hohenberg, Thierstein, Selb, Kirchenlamitz und Weißenstadt. Durch eine weitere Reform im Jahr 1504 entstand das Sechsämterland, wie wir es heute kennen.

Eine Besonderheit in der Region war Marktredwitz, das als Enklave zur Reichsstadt Eger gehörte und erst 1816 durch einen Gebietstausch endgültig zu Bayern kam.

Die weitere Entwicklung

Nach dem Rücktritt des letzten Markgrafen Karl Alexander im Jahr 1791 kam das Sechsämterland unter preußische Verwaltung, bis es nach einer kurzen Phase der französischen Besetzung 1810 in das Königreich Bayern eingegliedert wurde. Die Geschichte dieser Region ist eng mit der der Hohenzollern verbunden, die durch ihre Politik das Sechsämterland maßgeblich prägten.

Die kulturelle und historische Bedeutung des Sechsämterlandes bleibt in der Region bis heute lebendig. Die Brunnen und Denkmäler, die an diese Zeit erinnern, sind Symbole einer langen und wechselvollen Geschichte, die die Identität der Region nachhaltig geprägt hat.

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