Kámen dvou řek

Kámen dvou řek ve Fischernu 

Kámen dvou řek se nachází v centru Fischernu, části obce Schirnding. Byl instalován Smrčinským spolkem 8. června 1980 u příležitosti otevření stezky Egerweg. 

Nápisy vytesané v kameni pojmenovávají místa, kterými protékají řeky Eger (česky Ohře) a Röslau (česky Reslava). Již v roce 1683 napsal Caspar Bruschius: „Fischern, vesnice pánů z Egeru, pod níž se do Egeru vlévá Resslau, velmi krásná světlá říčka.“ 

Erb Fischernu zobrazuje zvlněný modrý tažný kříž na stříbrném pozadí. Tento kříž symbolizuje soutok řek Ohře a Reslavy, který zde vyznačuje státní hranici. Černý kříž v erbu symbolizuje řád německých rytířů, který zde kdysi vlastnil půdu. Červená hvězda připomíná řád křižovníků. Stříbrná a černá barva odkazují na markrabství Bayreuth. 

První zmínka o Fischernu pochází z roku 1300, ale obec je pravděpodobně starší a vznikla v „Schirndingerském průsmyku“. Tento průsmyk byl důležitou starou cestou vedoucí z Gefreesu do Chebu a dále do české kotliny. 

Na kameni jsou zobrazeny řeky Ohře a Reslava a také města a vesnice, kterými protékají. Obce podél Reslavy jsou uvedeny na pravé straně památníku, obce podél Ohře na levé straně. Úplně nahoře je Fischern, jediná obec, kterou protékají obě řeky.

Reslava a Ohře

Reslava je pravostranný přítok Ohře v severovýchodním Bavorsku. Vzniká z několika malých vodních toků na východním svahu Schneebergu a vlévá se do Ohře u Fischernu. 

Ohře je levostranný přítok Labe. Pramení u Weißenstadtu ve Smrčinách a vlévá se do Labe u Litoměřic. Řeka dala jméno regionu Egerland. 

U pramene Ohře lze přečíst následující nápis: 

Když hoch přišel k Ohři:

„Ohře, mluv, kam pospícháš?“

„K Labi“ říká tiše,

„k Labi musím táhnout.“

Když hoch přišel k Labi,

odpověď zní spoře;

hromový hukot odpoví:

„A já musím do německého moře! “

Prameny ve Smrčinách

Ve Smrčinách pramení čtyři významné řeky: Bílý Mohan, Ohře, Nába a saská Sála. Tečou do čtyř světových stran: Mohan na západ, Sála na sever, Ohře na východ a Nába na jih. Bílý Mohan, Sála a Ohře se vlévají do Severního moře, zatímco Nába se vlévá do Dunaje a dále do Černého moře.

Poznámka: Kámen označuje koncový bod stezky Egerweg, která vede ze západu na východ přes Smrčiny. Návštěva se dá dobře spojit s pěší túrou po této stezce.

Sechsämterbrunnen

Der Sechsämterlandbrunnen

Der Sechsämterlandbrunnen in Hohenberg an der Eger, auch „Kugelwerk“ genannt, ist ein Denkmal für das Sechsämterland. Die Brunnenskulptur vor der Burg Hohenberg wurde 1986 von der Sparkasse Selb gestiftet und von Christian Götze entworfen. Der Brunnen greift das Motiv der sechs Ämter in Form von sechs behauenen Granitkugeln auf, die die historischen Verwaltungsgebiete symbolisieren. Die Ausführung des Brunnens übernahm der Natursteinbetrieb Lucka aus Selb.

In Thierstein gibt es einen weiteren Brunnen, der dem Sechsämterland gewidmet ist. Hier sind an den Außenseiten des Brunnenbeckens die Wappen der sechs Städte des Sechsämterlandes eingearbeitet, was die historische Bedeutung dieser Gebietseinteilung zusätzlich unterstreicht.

Sechsämterland und seine Geschichte

Das Sechsämterland ist ein historischer Begriff, der auf die politische Gliederung des Markgraftums Brandenburg-Bayreuth zurückgeht. Es umfasst sechs Ämter: Hohenberg, Kirchenlamitz, Selb, Thierstein, Weißenstadt und Wunsiedel. Dieses Gebiet liegt im heutigen Norden Bayerns, im Regierungsbezirk Oberfranken, und entspricht weitgehend dem Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge.

Die Bezeichnung Sechsämterland lebt auch heute noch in der Region weiter und wird beispielsweise für lokale Produkte verwendet. Der Ursprung dieser Bezeichnung liegt im Mittelalter, als die Hohenzollern durch geschickte Erwerbspolitik das Gebiet formten. Das Gebiet war ursprünglich Teil der „regio Egere“ und gehörte zum Einflussbereich der Markgrafen von Vohburg. Nach dem Aussterben der Vohburger übernahmen die Nürnberger Burggrafen die Herrschaft und integrierten das Gebiet in ihr „Burggrafentum ob dem Gebirg“.

Die Entstehung des Sechsämterlandes

Im Jahr 1437 führte Markgraf Friedrich I. von Brandenburg eine Verwaltungsreform durch und schuf die „Hauptmannschaft vor dem Wald“, die in fünf Ämter unterteilt wurde. Diese Ämter umfassten Wunsiedel-Hohenberg, Thierstein, Selb, Kirchenlamitz und Weißenstadt. Durch eine weitere Reform im Jahr 1504 entstand das Sechsämterland, wie wir es heute kennen.

Eine Besonderheit in der Region war Marktredwitz, das als Enklave zur Reichsstadt Eger gehörte und erst 1816 durch einen Gebietstausch endgültig zu Bayern kam.

Die weitere Entwicklung

Nach dem Rücktritt des letzten Markgrafen Karl Alexander im Jahr 1791 kam das Sechsämterland unter preußische Verwaltung, bis es nach einer kurzen Phase der französischen Besetzung 1810 in das Königreich Bayern eingegliedert wurde. Die Geschichte dieser Region ist eng mit der der Hohenzollern verbunden, die durch ihre Politik das Sechsämterland maßgeblich prägten.

Die kulturelle und historische Bedeutung des Sechsämterlandes bleibt in der Region bis heute lebendig. Die Brunnen und Denkmäler, die an diese Zeit erinnern, sind Symbole einer langen und wechselvollen Geschichte, die die Identität der Region nachhaltig geprägt hat.

Bild Internet-Quelle: 

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Burg Neuhaus an der Eger

Machtspiele im Egerland

Die Geschichte der Burg Neuhaus an der Eger

Erbauung und Zweck

Erhard Forster von Selb ließ um 1380 die Burg Neuhaus an der Eger errichten. Diese strategisch wichtige Festung sollte die Expansionspläne der Hohenzollern im Sechsämterland bremsen und als Gegenpol zur Burg Hohenberg dienen. Der Bau erfolgte unter Kaiser Karl IV., und nach der Fertigstellung übergab man die Burg als Mannlehen an die Vettern Erhard und Niklas Forster.

König Wenzel und die Fehde

Die Absetzung von König Wenzel IV. im Jahr 1400 brachte die Forster in eine schwierige Lage. Sie verloren die königliche Unterstützung und gerieten in Konflikte mit benachbarten Adelsgeschlechtern, insbesondere mit Peter Notthafft von Burg Thierstein. Diese Spannungen verschärften sich durch das politische Chaos um Kaiser Wenzel. Die Forster verteidigten ihre Burg tapfer gegen Angriffe und setzten sich weiterhin für Wenzel ein, was zu weiteren Auseinandersetzungen mit der Stadt Eger und dem Landgrafen führte.

Im Jahr 1412 griff die Streitmacht der Egerer Einung die Burg Neuhaus an, eroberte sie und zerstörte sie vollständig, um der Raubritterei der Forster ein Ende zu setzen. Die Egerer übernahmen das Gebiet und verhinderten einen Wiederaufbau der Burg.

Weiterer Verlauf und Wiederaufbau

Nach der Zerstörung erklärten die gefangenen Forster den Verkauf ihres Besitzes an die Egerer für ungültig und veräußerten ihr Land stattdessen an den Burggrafen von Nürnberg. Im Jahr 1487 erhielten die Herren von Schirnding den Auftrag, die Burg wieder aufzubauen. Für einen durchgeführten Wiederaufbau lassen sich aber keine Belege finden.

Verfall und Zerstörung

Trotz des Wiederaufbaus verlor die Burg Neuhaus im Laufe der Jahre an Bedeutung und wurde schließlich aufgegeben. Im 19. Jahrhundert standen noch Ruinen, doch im 20. Jahrhundert fielen diese den Steinbrüchen für den Basaltabbauzum Opfer. Heute sind nur noch wenige Überreste der einst mächtigen Festung zu sehen, und der Abbau von Basalt beschleunigte ihren endgültigen Verfall. Historische Funde wie Geschosse und Pfeilspitzen erinnern jedoch noch an die bewegte Geschichte dieser eindrucksvollen Burg.

Aufbau der Burg

Ein Tor führte zu einem Vorhof nördlich der Kernburg, die aus zwei Gebäudekomplexen bestand, getrennt durch einen Abschnittsgraben. Der südliche Komplex und der Graben blieben teilweise erhalten. Der Rundturm, vermutlich der Bergfried, stürzte später in den Steinbruch ab.

Eine verlorene Festung

Heute erinnern nur noch die Geschichte und einige historische Dokumente an die einst mächtige Burg Neuhaus, die in den Wirren des Mittelalters eine bedeutende Rolle im Egerland spielte. Ihr Schicksal zeugt von den Konflikten und Machtkämpfen jener Zeit. Obwohl die physischen Überreste fast vollständig verschwunden sind, bleibt ihre Geschichte als eindrucksvolles Zeugnis dieser Epoche erhalten.

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Zeche Freundschaft

Die Zeche „Freundschaft“ – Standort einer ehemaligen Alaunhütte

Karte Hohenberg

Am südlichen Ortsrand von Hohenberg, auf Flur-Plan Nr. 956, befand sich im 18. Jahrhundert eine Bergwerksanlage, aus deren Tagebau und in 2 Stollen anstehende „erdige Braunkohle, reich an Schwefelkies“ abgebaut und in nebenstehenden Gebäuden das Mineral Alaun gewonnen wurde.

Heute befindet sich auf dem ehemaligen Zechengelände die Porzellanfabrik Dibbern und in unmittelbarer Nähe eine Abteilung des Deutsche Porzellanmuseum (Porzellanikon).

Das Mineral Alaun ist ein Doppelsalz der Schwefelsäuere mit der chem. Formel KAl(SO4)² x 12 H²O. Die alaunhaltige Braunkohle wurde geröstet (verbrannt), dabei wurde der Schwefelkies (Pyrit) zu Schwefelsäure aufoxidiert, die aus der Asche Aluminium, Kalium und weitere Stoffe lösten. Die Asche wurde mittels Wasser ausgelaugt, Pottasche (=Kaliumcarbonat) zugesetzt und durch Einengen der Lösung das Doppelsalz gewonnen.

Es kristallisierte in durchscheinenden Oktaedern von oftmals beträchtlicher Größe.

Alaun wurde damals als Beizmittel in der Färberei und bei der Lederherstellung zum Gerben der Tierfelle benötigt.

In der „Berg-Historia…“ des Bergrats Joh. Wilh. Kretschmann heißt es 1741: „Bergwerk „Freündschaft“ bey Hohenberg gelegen. Auf diesem Werck ist bereits Ao: 1717 ein Versuch mit einige Schürffen gethan (worden)…. auch ein Stollen angefangen worden… blieb aber dieses Jahr wiederum liegen, bis es im im Quartal Cruc. 1732 von neüem aufgenommen und belegt worden…“  

C.W. von Gümbel, königl. Oberbergrat, beschreibt 1879 die Anlage wie folgt: „…Dagegen wurden auf dem gegenüberliegenden Abhange gegen Hohenberg zu, wo schon 1692 ein Bergbau auf Eisenerz in Betrieb stand, 1717 bei tieferem Niedergehen ein Braunkohlenflöz aufgedeckt und seit 1732 eine Zeche „Freundschaft“ behufs Gewinnung von der Kohle angelegt. Man verbrannte die Kohle und laugte die Asche aus…“. Der Betrieb kam um 1770 ins Stocken.

Kurz vor 1800 scheint der Zechenbetrieb der Alaunhütte endgültig eingestellt worden zu sein. Die vorhandenen Wohngebäude wurden jetzt auch von entlassenen Soldaten der preußischen Besatzung, die auf Burg Hohenberg bis 1806 stationiert waren, genützt.

1819 hat C.M. Hutschenreuther das Zechengelände und Haus Nr. 1 der ehemaligen Bergleute Häuslein für 500 Gulden erstanden und als Wohnsitz genützt, bis er um 1843 seine Villa errichtete, in der heute ein Teil des Porzellanmuseums etabliert ist.

Der Weiler Freundschaft zählte 1925 drei Wohngebäude mit vier Haushaltungen und 13 Bewohnern. Durch Einbeziehung in das Hohenberger Stadtgebiet 1964 wird er nicht mehr als Name eines Ortsteils geführt. Die heutige Straßenbezeichnung „Freundschaft“ erinnert noch als einziges Überbleibsel an das frühere Braunkohlen-Abbaugebiet.

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Städtepartnerschaften

Städtepartnerschaften der Stadt Hohenberg an der Eger

Partnerschaftssäule – Foto: S. Röder

Hohenberg a .d. Traisen (Niederösterreich)
Seit dem 29. Mai 1981 pflegt Hohenberg a. d. Eger eine enge Partnerschaft mit Hohenberg a. d. Traisen, einem Markt im Bezirk Lilienfeld. Der Ort ist nach der Burg Hohenberg aus dem 13. Jahrhundert benannt.  Er liegt in einem engen Tal der Traisen, umgeben von Wäldern und Bergen. Die Nähe zur Landeshauptstadt St. Pölten (40 km) und Wien (100 km) lockt Wanderer und Pilger an. Diese Partnerschaft fördert seit über 40 Jahren die europäische Völkerverständigung durch regelmäßige Besuche und gemeinsame Veranstaltungen. Im Jahr 1983 gingen auch die Freiwilligen Feuerwehren beider Gemeinden eine immer mit Leben gefüllte Patenschaft ein. 

Balatonkeresztúr (Ungarn)
Am 29. Mai 1993 schloss Hohenberg a. d. Eger die Partnerschaft mit Balatonkeresztúr, einer Gemeinde am Südufer des Balaton. Die Region begeistert mit ihren Weingegenden und malerischen Landschaften. Besucher erkunden römische Ausgrabungen, unternehmen Wanderungen oder radeln rund um den Plattensee (210 km). Die vielfältigen kulturellen und sportlichen Angebote stärken die Gemeinschaft.

Libá (Tschechien)
Seit dem 29. Mai 2007 pflegt Hohenberg a. d. Eger eine Partnerschaft mit Libá im Bezirk Cheb. Die Ortschaft liegt malerisch im Tal des Libský potok, nahe der bayerisch-tschechischen Grenze. Sie entstand zu Füßen der Burg Liebenstein, die im 13. Jahrhundert erbaut wurde. Seit 1991 feiern die Bürger von Libá und Hohenberg a. d. Eger das Sommerfest der Freundschaft, das die enge Verbindung zwischen beiden Gemeinden unterstreicht. Zum Hohenberger Wiesenfest erwidern die tschechischen Nachbarn den Besuch stets mit einer stattlichen Abordnung.

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Schüsselstein

Schüsselstein: Naturdenkmal mit atemberaubender Aussicht

Der Schüsselstein liegt an der Staatsstraße Nr. 2178 zwischen Schirnding und Selb, oberhalb der ehemaligen Gaststätte „Schüsselstein“ in Sommerhau. Rund 400 Meter oberhalb dieser Stelle beginnt der Hochwald, in dem sich markante Granitkuppen erheben. Am Rand des Hochwalds steht die eindrucksvolle Felsengruppe des Schüsselsteins.

Auf dem 570 Meter hohen Felsen findet man zwei ovale, beckenartige Vertiefungen: eine misst 150 x 100 cm, die andere 80 x 60 cm und beide sind bis zu 30 cm tief. Diese Vertiefungen, oft „Druidenschüsseln“ genannt, sind als geschütztes Naturdenkmal ausgewiesen.

Die Vertiefungen sind wahrscheinlich natürliche Verwitterungsmulden, wie sie auch an anderen Orten im Fichtelgebirge vorkommen, beispielsweise am Haberstein oder am Nußhardt.

Besonders beeindruckend ist die Aussicht vom Schüsselstein. Von hier kann man auf das Dorf Sommerhau, das Egertal und die östlich gelegene Stadt Hohenberg a.d.Eger blicken.

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Nirschl-Stein

Gedenkstein des Zollassistenten Georg Nirschel

Ein Gedenkstein steht dort, wo der Zollassistent Georg Nirschl in der Nacht vom 2. auf den 3. Juli 1951 erschossen wurde.

Georg Nirschl war mit seinem Kollegen Fritz Popp auf Patrouille an der Grenze bei der Grünstegbrücke. In der Dunkelheit sahen sie eine Person aus dem tschechischen Gebiet die Grenze überqueren.

Nirschl forderte den Mann auf, stehen zu bleiben. Dieser zog eine Pistole und schoss. Gleichzeitig eröffneten mehrere Personen von der tschechischen Seite aus mit Maschinenpistolen das Feuer. Nirschl wurde tödlich getroffen. Er rief noch seinen Schäferhund zurück, bevor er zusammenbrach.

Fritz Popp lief zur nahen Pfeiffermühle und rief den Arzt Dr. Tuppert, der nur noch den Tod von Nirschl feststellen konnte. Popp erklärte später, dass er wegen der Dunkelheit und um den Hund zu schützen, nicht geschossen hatte. Die Tschechen feuerten, um ihrem illegalen Grenzgänger den Rückzug zu ermöglichen.

Es wird vermutet, dass der Schütze ein Spion war und die Tschechen versuchten, Agenten nach Deutschland einzuschleusen. In dieser Nacht gab es einen starken illegalen Grenzverkehr zwischen Selb und Schirnding.

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Milchhof

Der „Milchhof“ im Mühlweg

Adresse: Hirtengasse 2, Hohenberg a.d. Eger

Foto: S. Röder um 1970

An der Hirtengasse, bei einer alten Linde, erhebt sich ein denkmalgeschütztes Gebäude mit Mansardendach. Ursprünglich stand hier ein sogenanntes „Trüpff-Häuschen“, das vor 1650 entstand. Der erhaltene, tiefe Keller mit Ziegelgewölbe stammt aus dieser Zeit.

Im Jahr 1768 ließ Florimanus Claudius Josephus Ellbinger, ein „Feldjäger und Wildmeister“, das heutige Gebäude errichten. Es beeindruckt durch sein massives Mansardendach, eine steinerne Wendeltreppe und kunstvolle Stuckdecken. Neben dem Hauptgebäude errichtete man 1777 ein Nebengebäude, das 2010 wegen Einsturzgefahr weichen musste.

1792 verlagerte das Forstamt seinen Sitz in die Burg Hohenberg, und das Anwesen diente fortan als landwirtschaftlicher Betrieb. Eine Beschreibung von 1850 nennt unter anderem Stall, Backofen, Holzschuppen und Gemüsegarten.

Den Namen „Milchhof“ erhielt das Gebäude während des Zweiten Weltkriegs, als man hier von 1939 bis 1950 Milch gegen Lebensmittelmarken an die Bevölkerung verteilte.

Ab 1964 führten Umbauten im Inneren und jahrelanger Leerstand zum Verfall des Gebäudes. 2013 gründeten engagierte Bürger den „Förderkreis zum Erhalt historischer Baudenkmäler in Hohenberg e. V.“, um das Haus zu retten. Mithilfe öffentlicher Förderungen und 3200 Stunden Eigenleistung sanierten sie das Gebäude von 2014 bis 2019 umfassend.

Heute beherbergt der „Milchhof“ das Stadtarchiv und fungiert als Lernort für die Geschichte Hohenbergs. Die modern ausgestatteten Räume bieten Platz für Vorträge und standesamtliche Trauungen, was viele Brautpaare gerne nutzen. 

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Menzloh

Die Menzloh – Ein Bach mit Geschichte

Die Menzloh, auch „Menzlet“ genannt, trägt seit Jahrhunderten verschiedene Namen: Medlitz (1375), Mettlitz (1454), Mentzelbächlein (1692). Der Bach entspringt am Steinberg und fließt durch Schirnding, wo er mehrere Teiche speist. 
Schirnding mit Röslau und Menzlohzufluß von 1602

Überbauung und Hochwasser

Im 18. und 19. Jahrhundert überdeckten die Schirndinger den Bach mit einem gemauerten Gewölbe. Es reichte vom Jäckelhof (heute Van de Doll) bis zum alten Rathaus. Im 20. Jahrhundert bauten sie die Menzloh vollständig zu und schützten sie mit einem durchgängigen Gewölbe, das heute begehbar ist – von der Schlosserei bis zur Mündung in die Röslau.

Die Menzloh verursachte häufig Hochwasser. 1566 riss ein solches das obere Wirtshaus in Schirnding mit sich. Nach dem Wiederaufbau nannte man es „Die goldene Traube“. Ein weiterer verheerender Wolkenbruch traf 1758 das Dorf, wie ein Bericht des Pfarrers Konrad Heinr. Fichtner schildert.

Der Wildnisgarten – Natur für alle

Die Kirchengemeinde Schirnding besitzt ein Grundstück am Bach Menzloh, das heute als Streuobstwiese dient. Mehrere Organisationen aus der Region gestalten dort einen „Wildnisgarten“ – einen naturnahen Begegnungsort für Jung und Alt. Der Garten lädt zu Festen, Andachten und Freizeitangeboten ein. Kinder und Jugendliche erkunden die Natur in Projekten und Aktionen. Der Garten besteht aus einem Schau- und Sinnesgarten sowie einem „wilden“ Teil, der als Spielplatz und Klassenzimmer genutzt wird. Begegnung, Besinnung und Gemeinschaft prägen diesen besonderen Ort.

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Massemühle

Die Massemühle – eine ehemalige Mineralmühle

Die Massemühle im Ortsteil Sommerhau, erbaut 1841 von C.M. Hutschenreuther, bereitete Rohstoffe für die Porzellanherstellung auf.

Eine Historische Entdeckung
1995 fanden Arbeiter bei Renovierungen einen Türsturz mit der Jahreszahl „1841“ und bauten ihn wieder ins Gebäude ein.

Ein Konflikt um Wassernutzungsrechte
Noch 1841 stritt Hutschenreuther mit Moritz Hartung, dem Besitzer der Königsmühle, um die Nutzungsrechte an der Eger. Schließlich erhielt er die Genehmigung, die Massemühle zu errichten.

Rohstoffaufbereitung und Transport
Vor dem Bau der Massemühle bereiteten die Pfeiffermühle und die Hammermühle die Rohstoffe auf. Nicol Zeidler und Andreas Röder, die Besitzer dieser Mühlen, verpachteten Hutschenreuther ihre überschüssige Wasserkraft für ein jährliches Pachtgeld von 25 Gulden.

Bis 1910 stampfte, kollerte und presste die Massemühle die Porzellanmasse. Acht Pferdegespanne transportierten die fertige Masse zur etwa 2 km entfernten Porzellanfabrik in Hohenberg.

Veränderungen und neue Nutzung
Ab 1873 verarbeitete die neu errichtete Schlämmanlage auf dem Gelände der Porzellanfabrik C.M. Hutschenreuther den Porzellanschlamm. 1911 kaufte Wilhelm Künzel die Massemühle und baute sie zu einer Holzwollefabrik um.

Technische Modernisierungen
Damals nutzte die Mühle zwei unterschlächtige Wasserräder, von denen eines 1912 das letzte Mal erneuert wurde. 1920 installierte man eine Dampfmaschine. Ab 1935 nutzte die Mühle die Wasserkraft der Eger mit einer Francisturbine. 1960 baute der Eigentümer ein weiteres Francislaufrad ein, diesmal aber nicht in den Mühlgraben, sondern direkt in den Flusslauf am Stauwehr. 1996 dann versetzte er die Francisturbine aus dem Jahr 1935 neben das bestehende Laufrad vom Mühlgraben in den Fluss. Mittlerweile sorgt eine moderne SPS-Steuerung für einen vollautomatischen Betrieb.

Die Holzwollefabrikation
1926 firmierte die Holzwollefabrikation unter der Firma Thüring und Götz oHG. 1989 stellte die Fabrik die Holzwolleerzeugung wegen des rapiden Nachfragerückgangs ein.

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